Das Haus der Geschichte Österreich fragt sich: Wie kämpfen Menschen mit Behinderungen für Selbstbestimmung – im eigenen Leben und in der Gesellschaft? Das Haus der Geschichte Österreich ruft auf: Erzählen Sie uns Ihre Geschichte anhand eines Gegenstandes! Wir haben geantwortet:
Vor 30 Jahren fand in Wien der Weltkongress der Gehörlosen statt! Für die Teilnehmer:innen gab es diese Tasche. Wir erzählen euch die Geschichte dazu.
Im Sommer 1995 wurde der alle 4 Jahre stattfindende Weltkongress der Gehörlosen (World Federation of the Deaf, WFD) zum ersten Mal in Wien in den Räumlichkeiten der Hofburg abgehalten. Für die österreichische Gehörlosencommunity war das ein bedeutendes Zusammenkommen gehörloser Menschen aus der ganzen Welt. Viele Teilnehmende erlebten dabei erstmals die Vielfalt von Gebärdensprachen und konnten so ihre Identität als gehörlose Personen stärken. Während dem Kongress, der vom Österreichischen Gehörlosenbund (ÖGLB) unter dem damaligen Präsident Prof. Peter Dimmel veranstaltet wurde, wurden Themen der Gehörlosencommunity verhandelt und diskutiert, so wie etwa das Recht auf Sprache und Bildung. Der Kongress wurde unter dem Motto „Towards human rights“ (auf deutsch: Für die Menschenrechte) veranstaltet, um darauf hinzuweisen, welche zentrale Rolle Menschenrechte für die Gehörlosengemeinschaft spielen und wie viele ihrer Rechte noch immer nicht ausreichend anerkannt oder umgesetzt werden. Insbesondere das Recht auf Gebärdensprache sowie ein barrierefreier Zugang zu Bildung und Information standen im Fokus der Diskussionen. Der Kongress machte auf bestehende Ungleichheiten aufmerksam, stärkte das Bewusstsein für die Gleichstellung gehörloser Menschen und förderte die internationale Vernetzung der Gehörlosencommunity.
Das Foto und die Geschichte sind Teil der interaktiven Webaustellung „Selbst bestimmt!“ vom Haus der Geschichte Österreich.
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